Konzert 2010


Der Musikverein Frenkhausen präsentierte unter Leitung von Bernhard Reuber bei seinem Frühjahrskonzert ein facettenreiches Konzertprogramm
Der Musikverein Frenkhausen präsentierte unter Leitung von Bernhard Reuber bei seinem Frühjahrskonzert ein facettenreiches Konzertprogramm

Ein sichtbares Zeichen für die Klasse des Orchesters


700 Zuhörer erlebten beeindruckendes Konzert des Musikvereins


mari Olpe/Frenkhausen.

 

Am Samstagmorgen befürchtete der Vorsitzende des Musikvereins Frenkhausen, Christian Burghaus, dass der erneute Wintereinbruch den Zuschauerzahlen beim traditionellen Frühjahrskonzert in die Olper Stadthalle Tribut zollt. Am Abend glätteten sich seine Sorgenfalten. Der Musikverein verbuchte volles Haus und auch aus den Musikvereinen der Region hatten sich zahlreiche Mitglieder eingefunden. Ein sichtbares Zeichen für die Klasse des Orchesters, das den weit mehr als 700 Gästen unter Leitung von Bernhard Reuber mit großer Spielfreude ein facettenreiches Programm mit dem Schwerpunkt Filmmusikmelodien präsentierte. Mit dem schwungvollen „Marsch zur Spartakiade“ eröffneten die Musiker den Konzertabend und vermittelten den Gästen mit dem Gegensatz von extremer Kraft und spielerischer Leichtigkeit die russische Mentalität. Von hohem Anspruch geprägt war die Darbietung der Bellini-Oper „Norma“.

Ein mitreißendes und dramatisches Werk, bei dem sich das Klarinetten- und Querflötenregister prägnant in Szene setzte, bevor im fulminanten Finale alle Instrumente zur Höchstform aufliefen. Zu einem wahren Galopp durch die Olper Stadthalle forderten die Solisten Dirk Burghaus (Tenorhorn) und Andreas Holterhoff (Bariton) das Orchester in dem tschechischen Werk „Zwei Könige“ von Adam Hudec auf. Der schnelle Ritt verlangte von den „Zwei Königen“ des Musikvereins Frenkhausen enorme Fingerfertigkeit. Nach dem prächtigen Konzertmarsch „Mit vollen Segeln“ brachten die Musiker mit „Batman“ Abenteuerstimmung in die Stadthalle. Dabei wurden Dirigent Bernhard Reuber, Vorsitzender Christian Burghaus und der zweite Vorsitzende Peter Stamm auf der Leinwand in Comicfiguren verwandelt.

Die vom Orchester dargebotenen kraftvollen Passagen, gespickt mit ruhigen, anmutig klingenden Melodien und hektische Tonfolgen, ließen die Zuhörer förmlich an den Kämpfen Batmans teilhaben. Die Kraft der Freiheit vermittelten das Orchester dem Publikum mit dem Stück „Liberty“. Das lebhafte Thema im ersten Teil wurde von einer Solopassage des tiefen Blechs abgelöst, mit einer lyrischen Melodie fortgesetzt und mit heftigen Fortissimo-Passagen im Trio beendet.

Ein weiterer Ohrenschmaus waren die Höhepunkte aus „Independence Day“ von David Arnold. Nachdem eine Solo-Trompete das heroische Hauptthema intonierte, steigerten die Musiker die Spannung kontinuierlich, bis sie sich im dramatischen Finale im tiefen Blech und massivem Schlagzeug wieder entlud.
Den zweiten Konzertteil eröffnete das Orchester mit dem spannenden Soundtrack zum Film „Der letzte Mohikaner“. Die Musik beschrieb Moderator Kai Schrage kraftvoll, mitreißend, energisch und irgendwie doch schön altmodisch und wildromantisch. Und genauso vermittelte das Orchester die aufpeitschenden Kompositionen. Musikalische Glanzpunkte setzte Saxophonist Meinolf Burghaus in dem beliebten Rocksong „Bakerstreet“, den Markus Heider für Blasorchester arrangiert hat.

Bei der Präsentation des Soundtracks zum Film „Maske des Zorro“ hörten die Gäste Orchestrierungen mit Flamenco,Solopassagen und vom Komponisten James Horner eindeutig lateinamerikanisch gestaltete Melodien. Zu Ehren von Michael Jackson spielte das Orchester ein beeindruckendes Medley des King of Pop, wobei der Kultsong „Thriller“ nicht fehlte. Zum Abschluss stand mit „Hoch Rendsburg“ noch einmal ein mitreißender Marsch auf dem Programm. Die 60 Musiker und ihr Dirigent Bernhard Reuber ernteten begeisterten und anerkennenden Applaus für ein anspruchsvolles Konzertprogramm und eine musikalisch großartige Leistung, was sie gern mit Zugaben honorierten. Der jüngste Musiker, der am Samstag auf der Stadthallenbühne sein Können zeigte, ist übrigens erst neun Jahre alt. Thomas Burghaus, Sohn des Vorsitzenden, stellte sein großes Taktgefühl am Schlagzeug unter Beweis.

 

Siegener Zeitung, 08. März 2010


Westfalenpost / Westfälische Rundschau, 08. März 2010