Schützenball Olpe 2012


Der Musikverein Frenkhausen und die Xylophonsolisten Tim Kramer und Marc Püttmann ernteten unter der Leitung von Bernhard Reuber lang anhaltende Beifallsstürme.
Der Musikverein Frenkhausen und die Xylophonsolisten Tim Kramer und Marc Püttmann ernteten unter der Leitung von Bernhard Reuber lang anhaltende Beifallsstürme.

Gesellschaftlicher Höhepunkt

 

Beeindruckender Schützenball

 

Olpe. Ein hochkarätiges Konzert, die Ansprache von Major Paul Imhäuser und der glanzvolle Auftritt des Königspaares Walli und Heribert Wrede waren die Höhepunkte des diesjährigen Schützenballs, den der St.-Sebastianus-Schützenverein Olpe am Samstagabend in der Stadthalle ausrichtete. Nach dem Einzug des Königspaares und dem Schützenvorstand eröffnete der Musikverein Frenkhausen unter der Leitung von Bernhard Reuber mit dem kernigen Marsch "Waidmannsheil" den musikalischen Programmteil.

 

gast - Die von Pjotr Iljitsch Tschaikowski komponierte Suite aus dem Ballett "Schwanensee" handelt von der verzauberten Schwanenprinzessin, die nur durch Liebe aus dem Bann des Zauberers Rotbart erlöst werden kann und setzt hohe Maßstäbe an ein sinfonisches Blasorchester. Den Frenkhausern gelang es, das Auditorium in eine traumhafte Welt voller Romantik zu entführen und den Inhalt des ersten und zweiten Aktes souverän und klangvoll herauszuarbeiten. Mit dem Titel "Xylo Classics", einem Querschnitt aus den Opern "Carmen" und "Wilhelm Tell" sowie dem "Türkischen Marsch" und dem virtuosen Stück "Csárdas" gelang dem Musikverein Frenkhausen eine souveräne Vorstellung, wobei die sicher auftretenden Xylophon-Solisten Tim Kramer und Marc Püttmann großen Anteil hatten und mit ihren Instrumenten den Konzertbesuchern einen wahren Genuss bescherten - und Beifallsstürme einheimsten.

 

Märsche und Filmmelodien

 

Nach diesem Höhepunkt servierten die Ausführenden mit dem Titel "Liberty" einen zügigen und mit belebenden Elementen gespickten Marsch, der den Begriff Freiheit auf musikalisch eindrucksvolle Weise dokumentiert. Mit der im Anschluss temporeich und begeisternd interpretierten Titelmelodie der Oscar-prämierten Comic-Verfilmung "Batman" gelang den Musikern um Bernhard Reuber an diesem Abend ein weiterer Höhepunkt vor der Pause.

 

In seinem Grußwort hieß Major Paul Imhäuser Landrat Frank Beckehoff, die Vereinigung der Alten Könige, das Königspaar von vor 25 Jahren, Birgit und Hans Becher sowie Schützenvikar Pfarrer Clemens Steiling willkommen. Der besondere Gruß Imhäusers galt Altmajor und Bürgermeister Horst Müller, dem er mitteilte, dass ihn viele Leute gefragt hätten, warum anlässlich des vorjährigen Stadtjubiläums nicht jedes Schützenvereinsmitglied einen goldenen Becher erhalten habe. Imhäuser: "Meine Antwort: Die Stadt Olpe braucht dieses Geld für den zweiten Kirchturm, das neue Rathaus und die dringend notwendige Verengung der Westfälischen Straße zur endgültigen Vernichtung des Dreifachzuges." Den gegenwärtigen "Schulkrieg" in Olpe "Realschule gegen Hauptschule - Rektor gegen Rektorin" glossierte Imhäuser so: "Der eine ist Siegerländer, die andere kommt aus Welschen Ennest. Sei vorsichtig vor dem, was über die Griesemert kommt!"

 

Stimmung bis nach Mitternacht

 

Schützenkönig Heribert Wrede, der gemeinsam mit seiner Mitregentin Walli stürmisch begrüßt wurde, bekannte in seiner Ansprache: "Ich habe während meiner Vorstandszeit immer mal daran gedacht, den Vogel zu schießen. Erst als diese schöne Zeit zu Ende ging, wurde der Gedanke konkreter. Unter der Vogelstange, und besonders unter den Bewerbern um die Königswürde, herrscht eine besondere Kameradschaft und Spannung. Der letzte Schuss löst diese Spannung, und dann gibt es die einen, die auf das nächste Jahr hoffen, und im Jahr 2011 gab es eben mich, der mit dem 178. Schuss einen Start in ein tolles Jahr machte." Dass ihm Tradition und Historie wichtig sind, bekräftigte der König mit den Worten: "Ein Erfolgsgeheimnis des St.-Sebastianus-Schützenvereins Olpe ist, das nichts verändert wird. Die Ausrichtung des Vereins durch den Vorstand ist immer auf ein Ziel gerichtet." Dankesworte für die bisherige Unterstützung richtete Heribert Wrede an seine Frau Walli, an die Königsoffiziere Christoph Schneider und Daniel Hochstein sowie an den Vorstand. Das Konzert wurde fortgesetzt mit Max-Raabe-Parodien, die es in sich hatten. Mit den Ohrwürmern "Mein kleiner grüner Kaktus" und "Dort tanzt Lulu" bot Orchestermitglied und Moderator Kai Schrage im Original-Outfit, der Original-Stimme und der Mimik des bekannten Bariton-Sängers und Mitbegründer des Berliner Palastorchesters eine perfekte Show. Die anlässlich der 1998 in Frankreich ausgetragenen Fußball-WM ausgewählte Hymne "Carneval de Paris" ist eine mitreißende Komposition. Fünf Schlagzeuger und ein Pauker entfachten bei der Interpretation dieses Stückes ein Feuerwerk, dass die Halle beben ließ und die Zuhörer von den Stühlen riss. Nach einer geschmackvollen Rolling-Stones-Schlusszugabe und einigen Märschen bedankte sich Paul Imhäuser beim Musikverein Frenkhausen zu Recht mit den Worten: "Dieses war ein unglaubliches Konzert!" Nach der Königspolonaise als Schlusspunkt des offiziellen Teils sorgte die Tanzband "Sound Transfer" für musikalische Unterhaltung bis weit nach Mitternacht.

Siegener Zeitung, 16. Januar 2012


Der Musikverein Frenkhausen unter der Leitung von Bernhard Reuber sorgte für beste Unterhaltung.
Der Musikverein Frenkhausen unter der Leitung von Bernhard Reuber sorgte für beste Unterhaltung.

Eine rauschende Ballnacht

 

Olpe. Mit einem rauschenden Schützenball in der Stadthalle Olpe läuteten die St. Sebastianus Schützen die zweite Halbzeit im Schützenjahr ein.

 

Strahlend und unter tosendem Applaus marschierte das amtierende Königspaar Heribert und Walli Wrede pünktlich in den voll besetzten Saal ein, um einen von schönen Erinnerungen an das vergangene Jubiläumsfest geprägten Abend beginnen zu lassen. Nachdem der Musikverein Frenkhausen unter der Leitung von Bernhard Reuber mit Tschaikowskys "Schwanensee" auf ein grandioses Konzert einstimmte, kündigte Moderator Kai Schrage das erste von vielen Highlights an. Bei "Xylo Classics", einem Medley aus "Carmen", einem türkischen Marsch, Czardas von Monti und Wilhelm Tell, ließen Marc Püttmann und Tim Kramer die Schlägel nur so tanzen und ernteten von den Gästen großes Lob.

 

Anschließend betrat ein gut gelaunter Major Paul Imhäuser die Bühne.

 

Mit Spannung hatte das Publikum bereits auf seine stets humorvolle Rede gewartet. Auch Imhäuser ließ selbstverständlich das Jubiläumsjahr noch einmal Revue passieren und wünschte sich für 2012, dass am Ende des Jahres weiterhin in Euro gezahlt werden könne und Deutschland mal wieder Fußball-Europameister werde. Er berichtete außerdem, dass er den amtierenden Schützenkönig bereits seit vielen Jahren kenne und dieser nicht erst in den 18 Jahren, die er dem Verein im Vorstand treue Dienste geleistet hatte, sein Freund geworden sei.

 

"Wir waren schon vor 50 Jahren in dieselbe Frau verliebt. Es war unsere Kindergärtnerin im Luise-Hänsel-Weg."

 

Nachdem er auf ihre gemeinsame Jugend und Streiche, in der auch eine brennende Schonung eine Rolle spielte, zurückgeblickt hatte, begrüßte er das 25-jährige Jubelkönigspaar Hans und Birgit Bicher.

 

Auch von ihm konnte er manch lustige Anekdote preisgeben. Die Seitenhiebe nach Attendorn durften natürlich nicht fehlen, ebenso wie die Kritik an den Stadtvätern von Olpe. "5283 Schützen erhielten von Bürgermeister Horst Müller den goldenen Ehrenbecher der Stadt Olpe. Als ich gefragt wurde, warum nicht jeder einen erhielte, antwortete ich: ist doch klar. Die Stadt Olpe hat keine Flocken, die braucht sie für Wichtigeres. Neuer Kirchturm, neues Rathaus und die notwendige Verengung der Westfälischen Straße zur endgültigen Vernichtung unseres Dreifachzuges!"

 

Auch teilte der Major mit, dass Christian Wulff leider abgesagt habe, da man ihm keine Freikarte für den Ball zur Verfügung gestellt hätte. Im Anschluss an Nationalhymne und Bayerischen Defiliermarsch berichtete Schützenkönig Heribert Wrede aus seinem bisherigen Königsjahr. Bereits 2010 zielte er auf das begehrte Federvieh und hatte anschließend ein entspanntes Jahr Zeit, sich auf seine Regentschaft vorzubereiten. "Wenn man alle schönen Momente, Gefühle und Gegebenheiten beschreiben möchte, ist es wie mit einem Witz, den man erklärt. Dann ist alles dahin und deshalb lasse ich es lieber."

 

Kai Schrage brillierte klassisch in der Rolle von Max Raabe.
Kai Schrage brillierte klassisch in der Rolle von Max Raabe.

Also war erneut der Musikverein Frenkhausen an der Reihe und lief zu absoluter Höchstform auf. Moderator Kai Schrage bot als Max Raabe "Mein kleiner grüner Kaktus" und "Dort tanzt Lulu" dar und erntete Standing Ovations vom Publikum einschließlich Zugaberufen. Selbst Major Imhäuser war überwältigt. "Eine Zugabe während des Konzertes hat es beim Schützenball auch noch nicht gegeben!"

 

Nach "Carneval de Paris" bedankten er und Blumenmädchen Luisa Ratte sich beim Orchester und ihrem Dirigenten Bernhard Reuber, bevor diese, sehr zur Freude des Königspaares, einen Rolling Stones Klassiker zum Abschluss spielten. Nach der Königspolonaise setze "Sound Transfer" den Abend mit Partyhits fort, bevor die Ballnacht in den frühen Morgenstunden ihren Abschluss fand.

 

Text und Fotos: Corinna Schwegel

SauerlandKurier, 22. Januar 2012


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