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Frenkhauser Konzert wieder Ohrenschmaus




 Tolles Programm, tolle Solisten

 

(beng) Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang ließ sich am Wochenende die Sonne sehen. Vorbei sind die ewig düsteren Tage, gerade recht für das traditionelle Jahreskonzert des Musikvereins Frenkhausen, das im Frühjahr für Musikliebhaber aus der Region längst zu einem festen Termin im kulturellen Kalender geworden ist.

 

Unter der Leitung von Bernhard Reuber zeigte sich das Orchester glänzend aufgelegt und präsentierte ein Programm quer durch den Notengarten sinfonischer Blasmusik, das hohe Ansprüche an die Musiker stellte und die Erwartung des Publikums in der ausverkauften guten Stube der Kreisstadt voll erfüllte. Ergebnis: Begeisterung durch alle Register auf beiden Seiten.

 

Traditionsgemäß eröffnete das Orchester mit Marschmusik und hatte aus dem breit gefächerten Spektrum dieser Gattung zwei nicht alltäglich zu hörende Glanzstücke ausgesucht. Einmal „Ravenswood“ des britischen Marsch-Königs William Rimmer, eine Komposition, die durch auffallende Uni-Sono Stellen und seine Tempo- und Stilwechsel hervorsticht, sowie den „Wolynischer Marsch“ von Karl Möller, der mit farbenreichen Melodiensträngen Bezug nimmt auf die gleichnamige ukrainische Landschaft.

 

Von dort ging es nach Russland und mit Dmitri Schostakowitsch zu einem seiner bedeutendsten Komponisten, weltweit hoch anerkannt, in seiner eigenen Heimat unter Stalin aber immer zwischen Verhaftung und Auszeichnung stehend. Gegensätzliche Themen prägen seine Musik, so in der eindrucksvollen „Festiven Ouvertüre“, in der auf die Eingangsfanfaren der Trompeten schnelle Melodien im Holz folgen, um später in einer fast schon lyrischen Ausarbeitung im Blech zu münden.

 

Volksmusik in neuem Gewand

 

Volksmusikalische Tradition in einem neuen musikalischen Gewand mit scharf umrissenen Themen und überraschenden Harmonisierungen, wobei insbesondere die Holzbläser gefordert waren, gab es mit der auf jüdisch-inspirierten Tänzen fußenden Suite „Rikudim“ des Belgiers Jan Van der Roost. Zurück nach England und zur Geschichte um König Heinrich V., die, basierend auf Shakespeare, 1989 verfilmt wurde.

 

MGV "Sauerlandia" unterstützte

 

Der leidenschaftliche und von beschreibender Fantasie geprägte, mitunter operesk anmutende Soundtrack findet seinen dramatischen Höhepunkt in dem einstimmig gesungenen „Non nobis, Domine“. Hier kam Unterstützung von einer Abordnung des MGV „Sauerlandia“ Attendorn, der in diesem Jahr seinen 100-jährigen Geburtstag feiert und das Gastspiel in Olpe als Auftakt dazu verstand.

 

Mit Soli zeichnete der zweite Konzertteil Musikgeschichte aus Pop und Film. Neben „The Power of Love“ sowie „Rolling in the Deep“, hier sang Christin Huperz, Frontfrau der orchestereigenen Tanzband, nahmen (fast) pünktlich zum Geburtstag von James Bond dessen Melodien einen breiten Raum ein. Darunter Skyfall nach einem Arrangement von Alexander Reuber vom MZO und wiederum mit Solistin Christin Huperz.

 

Auch wieder mit dabei war Martin Wagemann, 1. Solotrompeter im Orchester der Deutschen Oper Berlin und zum Festspielorchester der Bayreuther Wagnerfestspiele 2013 gehörend, der nach eigenem Arrangement den Solopart in der aus vielen Filmmusiken bekannten Melodie „Tico Tico“ übernahm.

 

Der offizielle Teil des Konzertes schloss mit der „Erinnerung an Zirkus Renz“, wobei Thomas Burghaus sein Talent am Xylophon bewies. Als abschließende Zugabe gab es einen Marsch, bei dem der MGV noch einmal mit anstimmte.

 

Text und Fotos: Birgit Engel

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