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ehemalige Dirigenten

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Nachdem in den ersten Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs das Vereinsleben allmählich wieder in Gang gekommen war, übernahm 1951 mit Fritz Simon ein ehemaliger Profimusiker den Taktstock in Frenkhausen. Schon vor dem Ersten Weltkrieg hatte er als Hornist in einer preußischen Gardeeinheit des Kaisers Rock getragen. Seine langjährigen Erfahrungen als Militärmusiker schlugen sich in der Arbeit mit dem MV Frenkhausen positiv nieder. Besonders stolz war Fritz Simon darauf, dass die Frenkhauser „die einzige Kavalleriebesetzung" unter den heimischen Blasorchestern aufbieten konnten: die Kapelle bestand ausschließlich aus Blechbläsern und Schlagzeugern. Die dem Holz vorbehaltenen höheren Lagen und Verzierungen blieben zwei Es-Pistons vorbehalten.

Als die Gesundheit es Fritz Simon nicht mehr erlaubte, das Orchester zu leiten, übernahm Paul Wurm im Jahre 1963 diese Aufgabe. Auch er war ehemaliger Militärmusiker, und zwar als Posaunist von 1941 bis zur Auflösung eines in Oslo stationierten Musikkorps 1944. Der MV Frenkhausen war und ist Paul Wurm aus zwei Gründen besonders zu Dank verpflichtet. Er übernahm die Leitung des Orchesters in einer für die Frenkhauser Kapelle prekären Situation zusätzlich zu seiner eigenen Kapelle, dem MV Gerlingen, und er überzeugte die Frenkhauser, dass ein Blasorchester, welches einmal Ambitionen haben wollte, auch symphonische Literatur zu spielen, auf den Aufbau eines Holzregisters nicht länger verzichten könne. Dieses Unterfangen wurde unter seiner Ägide erfolgreich begonnen. Leider zwang eine Erkrankung Paul Wurm schon nach drei Jahren, seine Tätigkeit in Frenkhausen wieder zu beenden.

Paul Wurm
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Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich weniger schwierig als drei Jahre zuvor, denn wieder stand ein Militärmusiker parat, die Leitung des MV Frenkhausen zu übernehmen: Lothar Exner. Er war Eigengewächs des Vereins und hatte vier Jahre lang als Baritonsaxophonist im Stabsmusikkorps der Bundeswehr musiziert. Mit ihm begann im Jahre 1966 eine 23 Jahre dauernde höchst verdienstvolle Tätigkeit als musikalischer Leiter des Vereins. Die musikalische Kompetenz Lothar Exners fand allseits Anerkennung und schlug sich in dem stetig wachsenden Leistungsvermögen des Orchesters nieder. Seine Initiative führte dazu, dass der MV Frenkhausen erstmals eine moderne Tanzkapelle mit komplettem Saxophonsatz aufbaute.

Im Jahre 1989 wechselte der Taktstock in Frenkhausen in die Hand eines weiteren ehemaligen Militärmusikers: Erwin Schuhen hatte - bedingt durch familiäre Bindungen, durch seine Lehrtätigkeit im Fach Trompete und durch seine berufliche Tätigkeit beim Heeresmusikkorps 5 in Koblenz - schon immer gute Verbindungen zum südlichen Sauerland gepflegt. Von 1950 bis 1956 studierte Erwin Schuhen bei den Dozenten Friedrich Deisenroth in Hilchenbach und Adam Zeyer (Trompete) in Köln, u.a. mit so bekannten Musikern wie Walter Scholz. 1956 wurde er Mitglied im ersten neu gegründeten Musikkorps der Bundeswehr, das kurze Zeit später in Stabsmusikkorps umbenannt wurde. 1968 erfolgte die Versetzung zum Heeresmusikkorps 5 nach Koblenz, dessen musikalischer Leiter, Oberstleutnant Heinrich Schlüter, ihn schon nach kurzer Zeit zu seinem Stellvertreter ernannte. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1988 blieb Erwin Schuhen in dieser Funktion tätig. Ihm verdankt der MV Frenkhausen durch seine Tätigkeit in den Jahren 1989 bis 2000 erneut eine beachtliche musikalische Leistungssteigerung.

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Fast schon folgerichtig war es, dass mit Norbert Groß im Jahre 2000 wiederum ein Militärmusiker als Dirigent in Frenkhausen verpflichtet wurde. Norbert Groß studierte von 1965 bis 1969 Trompete an der Staatlichen Hochschule für Musik in Saarbrücken bei Professor Adolf Scherbaum. Anschließend war er bis 1979 als 1. Trompeter im Heeresmusikkorps 12 in Veitshöchheim / Würzburg eingesetzt. Von 1979 bis 1983 absolvierte er die Ausbildung zum Offizier im Fachdienst Militärmusik, die u.a. ein Studium in den Hauptfächern Dirigieren und Orchestererziehung beinhaltete. Daran anschließend - inzwischen zum Leutnant befördert - leistete er bis 1990 als Sachbearbeiter für überregionale Musikeinsätze und Organisationsoffizier Dienst beim Streikkräfteamt, Dezernat Militärmusik. Von 1991 bis 2001 war Norbert Groß als Hauptmann und stellvertretender Leiter des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr u.a. mit der Leitung eins sinfonischen Blasorchesters und der Big Band betraut. Unter Norbert Groß spielte der Musikverein insgesamt 3 Tonträger ein und schloss beim Landesmusikfest 2004 in Olpe und Attendorn das Wertungsspiel "mit hervorragendem Erfolg" ab. Norbert Groß beendete seine in 2000 begonnende Dirigententätigkeit mit einem Abschiedskonzert im Frühjahr 2008.

Im März 2008 trat Bernhard Reuber die Nachfolge von Norbert Groß als Dirigent des Musikvereins Frenkhausen an. Bernhard Reuber, geboren 1960, erhielt ab seinem achten Lebensjahr Instrumentalunterricht bei Heinrich Reperich. Im Jahr 1981 spielte er im Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr und setzte seine musikalische Ausbildung bei Theo Molberg (Dozent beim AMK) fort. Während er von 1982 bis 1984 als Hornist dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr angehörte, studierte er gleichzeitig an der Rheinischen Musikhochschule Köln bei Prof. Erich Penzel (Musikhochschule Köln) und Theo Molberg. Seit 1985 ist Bernhard Reuber hauptberuflich bei den Düsseldorfer Sinfonikern und dem renommierten Orchester der Deutschen Oper am Rhein als Hornist tätig. Des Weiteren ist er Mitglied der Westdeutschen Sinfonia sowie der Westdeutschen Bläsersolisten.

Von 1984 bis 2006 dirigierte Bernhard Reuber den Musikzug der FFW Iseringhausen. Im Jahr 1985 übernahm er zwischenzeitlich auch den Taktstock des Musikzugs der FFW Olpe. Seit 1998 zeigte sich er darüber hinaus als Korpsleiter für den Sauerländer Bläserkorps Drolshagen verantwortlich.

Highlights in der Dirigentenzeit von Bernhard Reuber waren u. a. das Gemeinschaftskonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 2 aus Karlsruhe in der Stadthalle in Attendorn sowie ein Konzert im Jahr 2010 zum 125-jährigen Jubiläum von Boehringer in Ingelheim, bei welchem sich der Musikverein über 20.000 Zuhörern präsentieren durfte. Im selben Jahr gestaltete der Musikverein den Schützenfestmontag in Olpe als Festmusik und begeisterte die heimischen Schützen. Mit der Aufnahme der CD "Musik-Horizonte" schuf Bernhard Reuber zusammen mit seinen Musikerinnen und Musikern einen Tonträger, welcher die weitere positive musikalische Entwicklung unter dem beliebten Dirigenten eindrucksvoll belegt. Alle Jahreskonzerte unter der Leitung von Bernhard Reuber waren restlos ausverkauft und beeindruckten das Publikum insbesondere mit einem Mix aus klassischen Konzertelementen und Show- und Unterhaltungseinlagen.

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