Olpe. Voller Freude absolvierte der Musikverein Frenkhausen sein erstes Konzert nach der Pandemie in der Stadthalle Olpe. Den Musikern konnte man die hohe Motivation anmerken, sich endlich wieder vor großem Publikum zu präsentieren.
Dirigent Patrick Müller hatte für diesen besonderen Abend ein sehr kontrastreiches, kurzweiliges und dennoch anspruchsvolles Programm zusammengestellt, welches das Publikum immer wieder zu stehenden Ovationen veranlasste.
Im Mittelpunkt standen viele Solisten, die dem Konzert mit ihren Vorträgen besonderen Glanz verliehen. Eröffnet wurde der Konzertabend jedoch wie es sich für ein heimisches Blasorchester gehört: mit dem Revue-Marsch aus der Feder von August Reckling.
Erster Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten
Der erste Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten. Komponist Rossano Galante interpretiert in der eindrucksvollen Ouvertüre „Transcendent Journey“, die er bewusst im Stil großer Filmmusik geschrieben hat, ein Gefühl des „vollkommenen Aufgehens in der ästhetischen Schönheit der Natur“, wie der bestens aufgelegte Moderator Lukas Melsheimer passend anmerkte. Umrahmt wurde die monumentale Darbietung von spektakulären Aufnahmen heimischer Seen und Landschaften. Ein wahres Abenteuer für Orchester und seine Zuhörer.
Anschließend liefen die Solisten zur Hochform auf. „Fly or Die“ – ein nicht alltäglicher Name für ein nicht alltägliches Stück. Matthias Weber brillierte mit einem Bassposaunen-Solo. Mit größten Tiefen und luftigsten Höhen wurde das gesamte musikalische Spektrum des Blechblasinstruments vorgestellt.
Publikum dankte mit langem Applaus
„I Vow to Thee my Country“ wurde in einer von Holger Block arrangierten Version von Patricia Heuel und David Kreuz gesanglich vorgetragen. Das Publikum dankte mit langem Applaus für die wunderbare gesangliche Interpretation dieses so großartigen Musikstücks.
Beschlossen wurde der erste Konzertteil mit dem „Finale der 8. Sinfonie“ von Anton Bruckner, welche eigens von Patrick Müller für sinfonisches Blasorchester bearbeitet und erstmalig überhaupt aufgeführt wurde. Als die Blechregister nicht nur im übertragenen Sinnen alle Register zogen, wurden die Mauern der Stadthalle erschüttert.
Moderne, Rock und Pop
Das Programm des zweiten Teils war mit Musikstücken aus Moderne, Rock und Pop gespickt. Im Medley „Coldplay in Symphony“ wurde die berühmte britische Band mit Titeln wie „Sky full of Stars“, „Clocks“, „The Scientist“ und „Viva la Vida“ beindruckend vorgestellt.
Auch ein Konzertstück des großartigen Filmkomponisten Hans Zimmer durfte an diesem Abend nicht fehlen. Mit „Spirit: Stallion of the Cimarron“ schrieb dieser im Jahr 2002 den Soundtrack für den gleichnamigen Animationsfilm. Ein musikalischer Ritt, bei dem alle Musiker buchstäblich sicher im Sattel saßen.
Drei Zugaben
Die Atmosphäre des New Yorker Broadway ist sagenumwoben. Beim Solostück „Someone like you“ aus dem Musical „Jekyll & Hyde“, welches Steffen Feldmann traumhaft auf dem Cornet zelebrierte, wurde eben diese Atmosphäre auch in Olpes „Gute Stube“ getragen.
Zum Abschluss des Konzerts sprang der Funke nochmals auf das Publikum über. Das Medley „Zu spät!“, für den Musikverein Frenkhausen vom Rhoder Schlagzeuger Sebastian Middel arrangiert, vereint die größten Hits der sehr erfolgreichen deutschen Bands „Die Ärzte“ und „Die Toten Hosen“. Gastsänger Sven Miebach, musikalischer Autodidakt und Vollblutmusiker, rockte den Saal, wie er es sicher in über 30 Jahren Bühnenerfahrung bereits einige Male gemacht hat. Ohne drei weitere Zugaben (Hurricane, Preußens Gloria und Franziskusmarsch) ließ das Publikum die Musiker nicht von der Bühne.