Olpe. Ein hochkarätiges Konzert, die Ansprache von Major Paul Imhäuser und der glanzvolle Auftritt des Königspaares Walli und Heribert Wrede waren die Höhepunkte des diesjährigen Schützenballs, den der St.-Sebastianus-Schützenverein Olpe am Samstagabend in der Stadthalle ausrichtete. Nach dem Einzug des Königspaares und dem Schützenvorstand eröffnete der Musikverein Frenkhausen unter der Leitung von Bernhard Reuber mit dem kernigen Marsch "Waidmannsheil" den musikalischen Programmteil.
gast - Die von Pjotr Iljitsch Tschaikowski komponierte Suite aus dem Ballett "Schwanensee" handelt von der verzauberten Schwanenprinzessin, die nur durch Liebe aus dem Bann des Zauberers Rotbart erlöst werden kann und setzt hohe Maßstäbe an ein sinfonisches Blasorchester. Den Frenkhausern gelang es, das Auditorium in eine traumhafte Welt voller Romantik zu entführen und den Inhalt des ersten und zweiten Aktes souverän und klangvoll herauszuarbeiten. Mit dem Titel "Xylo Classics", einem Querschnitt aus den Opern "Carmen" und "Wilhelm Tell" sowie dem "Türkischen Marsch" und dem virtuosen Stück "Csárdas" gelang dem Musikverein Frenkhausen eine souveräne Vorstellung, wobei die sicher auftretenden Xylophon-Solisten Tim Kramer und Marc Püttmann großen Anteil hatten und mit ihren Instrumenten den Konzertbesuchern einen wahren Genuss bescherten - und Beifallsstürme einheimsten.
Märsche und Filmmelodien
Nach diesem Höhepunkt servierten die Ausführenden mit dem Titel "Liberty" einen zügigen und mit belebenden Elementen gespickten Marsch, der den Begriff Freiheit auf musikalisch eindrucksvolle Weise dokumentiert. Mit der im Anschluss temporeich und begeisternd interpretierten Titelmelodie der Oscar-prämierten Comic-Verfilmung "Batman" gelang den Musikern um Bernhard Reuber an diesem Abend ein weiterer Höhepunkt vor der Pause.
In seinem Grußwort hieß Major Paul Imhäuser Landrat Frank Beckehoff, die Vereinigung der Alten Könige, das Königspaar von vor 25 Jahren, Birgit und Hans Becher sowie Schützenvikar Pfarrer Clemens Steiling willkommen. Der besondere Gruß Imhäusers galt Altmajor und Bürgermeister Horst Müller, dem er mitteilte, dass ihn viele Leute gefragt hätten, warum anlässlich des vorjährigen Stadtjubiläums nicht jedes Schützenvereinsmitglied einen goldenen Becher erhalten habe. Imhäuser: "Meine Antwort: Die Stadt Olpe braucht dieses Geld für den zweiten Kirchturm, das neue Rathaus und die dringend notwendige Verengung der Westfälischen Straße zur endgültigen Vernichtung des Dreifachzuges." Den gegenwärtigen "Schulkrieg" in Olpe "Realschule gegen Hauptschule - Rektor gegen Rektorin" glossierte Imhäuser so: "Der eine ist Siegerländer, die andere kommt aus Welschen Ennest. Sei vorsichtig vor dem, was über die Griesemert kommt!"
Stimmung bis nach Mitternacht
Schützenkönig Heribert Wrede, der gemeinsam mit seiner Mitregentin Walli stürmisch begrüßt wurde, bekannte in seiner Ansprache: "Ich habe während meiner Vorstandszeit immer mal daran gedacht, den Vogel zu schießen. Erst als diese schöne Zeit zu Ende ging, wurde der Gedanke konkreter. Unter der Vogelstange, und besonders unter den Bewerbern um die Königswürde, herrscht eine besondere Kameradschaft und Spannung. Der letzte Schuss löst diese Spannung, und dann gibt es die einen, die auf das nächste Jahr hoffen, und im Jahr 2011 gab es eben mich, der mit dem 178. Schuss einen Start in ein tolles Jahr machte." Dass ihm Tradition und Historie wichtig sind, bekräftigte der König mit den Worten: "Ein Erfolgsgeheimnis des St.-Sebastianus-Schützenvereins Olpe ist, das nichts verändert wird. Die Ausrichtung des Vereins durch den Vorstand ist immer auf ein Ziel gerichtet." Dankesworte für die bisherige Unterstützung richtete Heribert Wrede an seine Frau Walli, an die Königsoffiziere Christoph Schneider und Daniel Hochstein sowie an den Vorstand. Das Konzert wurde fortgesetzt mit Max-Raabe-Parodien, die es in sich hatten. Mit den Ohrwürmern "Mein kleiner grüner Kaktus" und "Dort tanzt Lulu" bot Orchestermitglied und Moderator Kai Schrage im Original-Outfit, der Original-Stimme und der Mimik des bekannten Bariton-Sängers und Mitbegründer des Berliner Palastorchesters eine perfekte Show. Die anlässlich der 1998 in Frankreich ausgetragenen Fußball-WM ausgewählte Hymne "Carneval de Paris" ist eine mitreißende Komposition. Fünf Schlagzeuger und ein Pauker entfachten bei der Interpretation dieses Stückes ein Feuerwerk, dass die Halle beben ließ und die Zuhörer von den Stühlen riss. Nach einer geschmackvollen Rolling-Stones-Schlusszugabe und einigen Märschen bedankte sich Paul Imhäuser beim Musikverein Frenkhausen zu Recht mit den Worten: "Dieses war ein unglaubliches Konzert!" Nach der Königspolonaise als Schlusspunkt des offiziellen Teils sorgte die Tanzband "Sound Transfer" für musikalische Unterhaltung bis weit nach Mitternacht.