Frenkhausen. Das große Blasorchester des Musikvereins Frenkhausen brillierte bei seinem Frühlingskonzert.
(beng) Der Frühling naht. Noch liegt er erst leise in der Luft. Und doch ist er zu spüren, zu fühlen, zu riechen. Die ersten Farben sind zu sehen. Und man kann ihn hören, mal träumerisch und verspielt, mal gewaltig und voluminös.
So beim Frühjahrskonzert des Musikvereins Frenkhausen unter der Leitung von Bernhard Reuber in der Olpe Stadthalle. Eröffnet mit zwei Märschen als unverzichtbare Repertoiretradition eines jeden Blasorchesters, präsentierten die Musikerinnen und Musiker einen reichen Strauß großartiger Welterfolge aus Oper, Ballett, Film, Musical und Pop, angereichert durch die ganz besonderen Klangfarben der gesetzten Soli mit Trompete, Posaune und Gesang.
Harmonisch
Mit dem harmonischen Gefüge des „Wellington Marsch“ aus der Feder von Wilhelm Zehle und den ausladenden Melodienbögen voll italienischem Tempo und Gemüt mit dem „Venezia Marsch“ von Gaetano Fabiani wurden die rund 750 Gäste in der komplett ausverkauften Stadthalle eingestimmt auf wahre Meisterwerke der Musikgeschichte. Durch das hoch ambitionierte Konzertprogramm führte abermals Kai Schrage, der illustrative Informationen um die Entstehung der gespielten Stücke beitrug.
Die Liebe und all jene Empfindungen, die sich um das größte und tiefste aller Gefühle ranken, standen Pate bei Giacomo Puccinis Oper „Tosca“, aus der das „Te Deum“ in all seiner Virtuosität als „schwere Kost“, nichts desto weniger ausgezeichnet bekömmlich, kredenzt wurde. Darauf folgte der Inbegriff der Ballettmusik schlechthin: „Schwanensee“ von Pjotr I. Tschaikowski, der den großen Triumphzug seiner Komposition nicht mehr erlebte. Als Solist beeindruckte dabei Martin Wagemann, erster Solotrompeter im Orchester der Deutschen Oper Berlin.
Einfallsreich arrangiert von Alexander Reuber folgte mal pathetisch-romantisch, mal monumental der gewaltige Soundtrack aus dem Film „Gettysburg“ um die blutigste Schlacht im amerikanischen Bürgerkrieg. Fair, ehrlich und völkerverbindend - diese Attribute verkündet „Olympic Spirit“ von John Williams nach einem Arrangement von James Curnow mit majestätischen Fanfaren.
Der zweite Teil des Abends stand ganz im Zeichen der Popmusik. Mit Hits wie „Feeling Good“, ursprünglich aus einem Musical stammend und mit passenden Tönen für ein eindrucksvolles Solo von Stefan Burghaus an der Posaune, „Arrival“ von Abba nach einem Arrangement für Blasorchester, Solo-Oboe, Piccolo-Flöte und Dudelsack, sowie ein Nena Medley und „You raise me up“, das bisher weit mehr als 100 Mal gecovert wurde. Und da letztere mit Gesang besonders gefallen, gaben ihnen Thomas Sondermann und Christin Huperz, beide als Frontstimmen der hauseigenen Tanzmusik bekannt, mit ihren Auftritten eine besondere Würze.
Tosender Applaus
Das Publikum dankte mit tosendem Applaus und vielen lobenden Worten für ein hochkarätiges Konzert, das an Qualität und Vielseitigkeit keinen Wunsch offen ließ und nicht ohne Zugaben zu Ende gehen konnte. Darunter die orchestral geprägte Rockballade „Hymn“ von Barklay James Harvest sowie der Traditionsmarsch „Regimentsgruß“.
Text und Fotos: Birgit Engel