Olpe/Frenkhausen. (baka)
Mit einem "Frühjahrsabschiedskonzert" verabschiedete sich Dirigent Norbert Groß am Samstagabend in der Olper Stadthalle nach acht Jahren von seinem Musikverein Frenkhausen. Dabei bereiteten die MusikerInnen mit ihrer Spielfreude und einem außerordentlich abwechslungsreichen Programm ihrem beliebten Dirigenten ein beeindruckendes Abschiedsgeschenk den Zuhörern ein wunderbares Konzert. Kai Schrage, der seine Premiere als Moderator feierte und sich als würdiger Nachfolger von Bernd Michels präsentierte, konnte nach einem eingängigen Marsch mit "Das jüngste Gericht" eine Musikliteratur ankündigen, die sowohl pompös wie auch melodiös erklang. Der "Torgauer Parademarsch", ein Festmarsch, zeigte sich langsam und feierlich. Beim "Bolivar", einem Flamenco für Posaune und Orchester, zeigten die Frenkhauser, wie viel Temperament sie auf die Bühne bringen können. Riesenapplaus gab es für Posaunist Stefan Burghaus, der sein Instrument perfekt beherrscht.
Ein Hörgenuss der ganz besonderen Art war "Rejouissance" von James Curnow. Seine freie Phantasie mit einem phantasievollen Beginn, über den Choral: "Eine feste Burg ist unser Gott" von Martin Luther ließ hinter diesem Titel wohl kaum eine solche Leichtigkeit und Lebendigkeit vermuten. Dieses Stück war ein Erlebnis für die Sinne.
Danach entführten die Musiker in den Sherwood Forrest nach Nottingham: Robin Hood und seine tapferen Mannen wurden lebendig. "Robin Hood, Prince of the thieves" von Michael Kamen bot ein dramatisches Hauptthema, ein triumphalisches Ende mit geforderten Waldhörnern und garantierte Gänsehaut. Eine turbulente Fahrt mit der Achterbahn, bei der selbst das Kreischen der Fahrgäste nicht fehlte. Mit "Roller Coaster", einem fast symphonischem Sketch, verabschiedete sich der Musikverein in eine kurze Pause.
Der altrussische Marsch "Abschied der Slawin" läutete den Abschied von Norbert Groß ein. Natürlich nicht ohne Ray Charles und Glenn Miller Tribut zu zollen. Die Medleys vom Soul bis zum Swing liegen dem Dirigenten besonders am Herzen und auch bei dem "Bye bye Spiritual" war beim Dirigieren viel Herzblut dabei. Und nach dem "Abschied der Gladiatoren" machte sich der Musikverein daran, sich von seinem "Chefgladiator" zu verabschieden.
Der erste Vorsitzende Christian Burghaus dankte Groß besonders für den gezielten Aufbau des Holzregisters und natürlich für die Swingmusik. "Ich danke euch, ihr habt mir acht wunderbare Jahre geschenkt, und ich bin stolz, dass ich dieses Orchester dirigieren durfte," dankte Norbert Groß seinen MusikerInnen. Die beschenkten ihn mit einer CD des Abschiedskonzertes, zwei Karten für die Düsseldorfer Symphoniker, einem aktuellen Bild des Orchesters und einer originellen Bleistiftradierung von Kai Schrage.
Das letzte vom scheidenden Dirigenten geleitete Stück "Niemals geht man so ganz" machte deutlich, dass Groß immer ein wenig in Frenkhausen bleiben wird. Obwohl er eigentlich im Publikum sitzen bleiben wollte, holte Norbert Groß seinen "Wunschnachfolger" Bernhard Reuber auf die Bühne, der schwungvoll zeigte, wie er in den nächsten Jahren das Dirigat führen wird. Am 4. Mai wird er beim Kirchenkonzert in der "Clemens"-Pfarrkirche in Drolshagen seinen offiziellen Einstand geben.
Mit lang anhaltendem Applaus verabschiedeten sich Zuhörer und ganz besonders die Musiker von einem gerührten Norbert Groß.
(Westfälische Rundschau)